HERWIG LENAU - eine Bilanz

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Himalaja-Projekt 47



Heute lässt sich die Hindrängen, der auch im Unterbewusstsein befindlichen Gedanken zum Theater leicht analysieren. Aber damals sah es nicht so rosig in der realen Theaterwelt aus. Und wie es dokumentiert wurde, dauerte es ziemlich lange, bis die Erfüllung eines Beitrittes in den sakralen geistig-weltlichen Orden der Schauspielerei vollzogen werden konnte.

So war es auch kurz nach meiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft. Ich sprach mit meinen Eltern darüber, dass ich in das Reinhartseminar aufgenommen werden wollte. Das wäre der beste Grundstock für eine Ausbildung als Schauspieler. Doch mein Vater teilte mir mit, dass er wohl für die Kosten der Schule aufkommen wolle, aber sonst könne ich keine zusätzlichen Mittel erwarten, da er nicht über soviel Geld verfüge. Ich müsste dann nach 7 Jahren den materiellen Darben an geistigen und auch unterhaltsamen Dingen wieder einige Jahre verzichten und das wollte ich nicht. Und so scheiterte die Idee mit dem Reihartseminars.

In diesem zeitlichen Umfeld spielte da auch eine ganz andere Geschichte hinein, die zu phantastisch war, um sie auszulassen, nachdem das Schauspielstudium gescheitert war. Schon in den letzten Wochen in der Kriegsgefangenschaft in Klincy, begann ihre Entstehung. Am Abend und Sonntag, an denen wir nicht arbeiten mussten, kam immer eine Clique zusammen, bei der auch der kriegsgefangene Lagerarzt dabei war. Den Namen habe ich noch vor einigen Jahren gewusst, vielleicht fällt er mir noch ein. Er war Wiener und Range eine Deutschen Unterarztes (Oberfähnrich), aber schon graduierter Doktor der Medizin. Er erzählte, dass sein Bruder eine toxische Kapazität, bekannte auf der ganzen Welt, auch schon vor Hitler war und noch ist. Dieser solle nun im Auftrag der UNESCO eine Expedition in den Himalaja anführen, um nur dort wachsende Giftpflanzen, die sich für Medikamentenherstellung eigneten zu suchen und zu erforschen.

Nach meinem goscherten „ Da möchte ich mitfahren, denn als ehemaliger Gebirgsspezialist könne ich schon auch von Nutzen sein!“, Stellte es sich heraus, er war mit seinem Bruder, durch die Russen bevorzugt, denn es war ja, ehja, ein UN-Projekt, immer in kurzen Intervallen in Kontakt ( Telegramm, Telefon?), dass sie einen Spezialisten für Überwindung von schweren Lasten über hohe Felsen noch suchten. Und so kam ich in die engere Auswahl. Und das schon in Klinzy.

Wir kamen nach Hause mit dem 37. Transport, am 17.Oktober 1947 in Wr.Neustadt, dem Vaterland übergeben. Dann alle zu ihren Lieben.

Aber nach kurzer Zeit nach dem oben geschilderten Umstand meldete ich mich bei dem ehemaligen Lagerarzt. Er stellte mich seinem Bruder vor. In einem Haus in der Hütteldorfer Straße, zwischen Kendlerstraße und Hägelingasse, gegenüber bei der ehem. Napola, jetzt befanden sich die Franzosen darinnen. Sein Bruder war sehr angetan von mir und sagte er müsse noch auf eine Zustimmung warten. Es waren auch deutsche und französische Pharmafirmen daran beteiligt und der Zuschuss musste halt noch fließen. Es könne sich aber nur um 2 bis 3 Tage handeln. Erst dann könne er mir einen Vertrag geben, der in Dollar die Gage benannte. Ich weiß nicht mehr wie viel. Aber für mich damals sicher eine große Summe. Ich sprach auch noch mit meiner damaligen Freundin darüber, die sich und mit Erfolg als Englischdolmetscherin bewarb.

Es schien alles in Wonne und Waschtrog zu sein, aber die zustimmende Nachricht kam nicht und kam nicht. Nach längerer Zeit erhielt ich die Verständigung, ich solle mich beim Bruder in der Hütteldorfer Straße einfinden. Dort war auch unser ehemaliger Lagerarzt und noch einige mir unbekannte Herren, die, es waren mehre, die ich zum Teil auch nicht kannte. Es wurde uns nun eröffnet, dass die UNESCO das Projekt gestoppt habe, da in dieser Region Unruhen ausgebrochen seien. Die Mitsponsoren seien auch sofort abgesprungen und zur Zeit sei kein Geld dafür vorhanden. Aber man sei guten Mutes und nach Beendigung der Unruhen würde dieses Projekt wieder aufgenommen.

Ich konnte und wollte nicht darauf warten und nahm meinen Brotberuf, den eines Polizisten an und habe auch von dieser UNESCO-Expedition nichts mehr gehört.

Ah, Sie wissen nicht wohin genau diese Reise gehen sollte. Unser erster Anlaufpunkt wäre Islamabad gewesen und von dort in nordöstlicher Richtung in das Himalajagebirge. Ich glaube, da wartet man heute noch auf eine Beruhigung der Lage. Es ist und wurde damals die Grenze zwischen Pakistan und Indien.
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