HERWIG LENAU - eine Bilanz

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Erfahrungen (MAREK) 65

Ich weiß es nicht mehr genau. Es muss am Ende der 50-er Jahre oder auch schon Anfang der 60-er Jahre gewesen sein, als ich plötzlich glaubte nun sei meine Stunde fürs Theater gekommen.

Die Sekretärin der ÖGB. Kunst, Medien, freie Berufe- Bühnengewerkschaft/ Bühnenvermittlung Frau KRAKOWITZER rief mich an und fragte, ob ich als Prodekan im Vogelhändler studiert sei. Muss also doch in den 60-er Jahren gewesen sein, da ich die Rolle zum ersten Mal bei FRETZER am Arthaber Platz spielte. Ich sagte „Ja, warum?“ Am Raimundtheater laufe dieses Stück und ein Prodekan sei erkrankt und Dir. MAREK würde für heute abends und auch für weitere einen neuen Prodekan brauchen. Ich solle mich sofort dorthin begeben und mich vorzustellen.

Ich sauste im wahrsten Sinn des Worts mit meinem Opel-Kapitän dorthin. Beim Portier vorbei, ich war von Frau KRAKOWITZER schon gemeldet, hinauf in die Direktionskanzlei. Auch die Sekretärin lies mich sofort zu Dir. MAREK und ich konnte mich gerade nur halb vorstellen, das sagte er schon „Na (nein), des geht net. Sie sind viel zu groß. Sie passen mir in das Kostüm von MENSCHIK nicht hinein!" Der war nämlich der erkrankten Prodekan.

Eine Welt brach für mich zusammen. Ich weiß nicht mehr, was ich noch mit MAREK und der Sekretärin sprach und wie ich nach Hause gekommen war, ich war völlig fertig. Aus der Traum vom Theater. Ich haderte noch kurz mit meinem Schicksal.

Aber dies war auch eine gute Erfahrung für diesen Beruf. Als Intendant am Stadttheater St. Pölten hatte ich durch Glück und auch durch schnelle Entschlusskraft meinen eigenen Fundus. Und so war auch für Übergrößen ( die mich betrafen) und für Zwergerln, die MENSCHIK betrafen, immer ein Kostüm irgendwie zu haben.

MENSCHIK hat einmal sogar bei mir einmal gespielt. (Der Revisor.) Wir haben über diese Geschichte sehr gelacht. Also, auch Niederlagen können für eine Weiterentwicklung nützlich sein.

Ns. : Ich weiß, dass man auch Protekan schreiben kann. Es kommt darauf an, in welcher Funktion man sie auf der Bühne haben will. Als Vertreter einer universitären Einrichtung, dann Prodekan, oder als protegierender Förderer, dann bitte Protekan.

(Wenn man will.)

 

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